Einige Fakten über Leideneck
Als 1557 in den kurpfälzischen Lande die Reformation eingeführt wurde war Würrich für das protestantische Leideneck zuständig. Danach wurde es der Beller Pfarrei zugeordnet. Die Leidenecker bauten sich dann eine eigene Kirche – mitten ins Dorf. Damit wurde 1852 eine selbständige Kirchengemeinde und pfarramtlich mit Kappel verbunden. Seit 1976 kommt der Pfarrer wieder aus Bell. Die katholischen Bürger gehörten früher zur Pfarrei Kastellaun und heute zu Kappel.
Die Menschen lebten hier früher ausschließlich von der Landwirtschaft. Im Nebenerwerb gab es Schmiede, Stellmacher, Schuster, Schneider, Maurer, Dachdecker, Mühlenbauer, Holzhauer, Leineweber, eine Hebamme, einen Kolonialwarenladen und eine Gastwirtschaft. In sogenannten „Bosselstuben“ entstanden u. a. Gebrauchsgegenstände für Haus und Hof. So lagen in „Gauche Werkstatt“, vor über 50 Jahren, die Anfänge der „Hunsrücker Holzhaus GmbH“. Heute gibt es keine bäuerlichen Vollerwerbsbetriebe mehr im Dorf. Neben einem Arbeitsplatz, der ein festes Einkommen sichert, wird die Tätigkeit in der Landwirtschaft nur noch in der „Freizeit“ ausgeübt. Das Gefüge des Dorfes hat sich auch in Leideneck durch die Industrielle Entwicklung total verändert.
1974 wurde Leideneck ein Ortsteil der Großgemeinde Bell. Eine Dorfschule gibt es seit 1972 nicht mehr, dafür eine Grund- und Gesamtschule in Kastellaun. Einen Gemischtwarenladen sucht man vergebens. Dörfliches Leben wird heute in sechs Vereinen gepflegt. Im 1974 erbauten Gemeindehaus finden Veranstaltungen und Feste statt und an „Franze“ trifft man sich wie eh und je, nicht nur zum Trinken. Anmerkung
Dieser Text wurde 1996 von Martha Schmidt anlässlich des Fotobandes "Leideneck - wie es früher einmal war" verfasst.